Spanngurt

Heidetrucker
Truck-Modellbau-Club-Celle
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Spanngurt

Heidetrucker Truck-Modellbau-Club Celle
Veröffentlicht von Pepe in Ladung · Donnerstag 28 Dez 2023
Und wieder einmal Ladungssicherung
 
Spanngurte oder Zurrgurte werden eingesetzt, um Ladungen durch das „Niederzurren“ zu sichern. Die Ladung wird durch den Spanngurt auf den Boden gepresst, dadurch wird die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche so stark erhöht, dass ein Verrutschen der Ladung verhindert wird. Das funktioniert allerdings nur mit recht stabilen Ladegütern wie z. B. Eisenträgern, Holzverschlägen oder Maschinenteilen und Anderem. Bei unseren Wein-, Bananen- und Umzugskartons ist das für den Inhalt nicht besonders gut.
 
Als Material wird benötigt.
  • Messingblech 1 mm
  • Messingrundstange 1 mm
  • Messingrohr 4 x 0,5 mm
  • Messingrohr 3 x 1 mm
  • Textilgummi 5 mm breit
  • Haushaltspapier
Die Vorlagen zum Ausschneiden der einzelnen Teile und eine Zeichnung, die den Ablauf der Montage erläutert, können auf der Seite Vermischtes heruntergeladen werden.

Als erstes müssen die einzelnen Metallteile für den Spanngurt aus einer Messingblechplatte ausgesägt werden. Dazu werden die aus der Zeichnung ausgeschnittenen Bauteile auf  das Messingblech geklebt. Danach werden die einzelnen Teile ausgesägt. Die Öffnungen für die Durchführung der Gurte habe ich mit der Laubsäge ausgesägt. Nach der Säge kommt dann wieder mein Lieblingswerkzeug, die Feile, zum Einsatz und die ausgesägten Teile werden entlang der Linien der noch aufgeklebten Vorlagen sauber in Form gefeilt.
Bei der Grundplatte müssen nun die „Ohren“ im rechten Winkel umgebogen werden. Ich spanne dazu die Platte zusammen mit einem rechteckigen Stahl (10x16 mm) in den Schraubstock. Die Abmessung des Stahls ist auch der Grund für den Abstand von 10 mm zwischen den Ohren. Nun werden die beiden Ohren 90° umgelegt. In die beiden Ohren kommt jetzt eine 1 mm Bohrung, und zwar ca. 3,8 mm von unten und 2,5 mm von vorn gemessen. Abschließend werden deren Oberseiten zu einem Halbkreis gefeilt.
Der Ratschenhebel wird durch zweimaliges Abwinkeln in die Form gebracht, die auf der Skizze abgebildet ist.
Die Haken werden mit einer Rundzange in die wie auf der Skizze abgebildete Form gebogen. Alternativ zu den selbst gebauten Haken, kann man natürlich auch Haken aus dem Nähzubehör verwenden, die sehen dem Original auch ähnlicher, aber ich feile halt gern an Messing herum.
Jetzt ist die „Aufwickelwelle“ an der Reihe. Von den beiden Messingrohren wird je ein Abschnitt von 10 mm Länge benötigt. Die beiden Rohrstücke werden ineinandergeschoben und verlötet. Nun muss in die Welle ein Langloch, 6x1,2 mm, für den Gurt eingebracht werden. Zuerst wird ein Loch mit ca. 1 mm Durchmesser quer durch die Welle gebohrt. Danach kommen wieder Laubsäge und Feile zum Einsatz. Ich spanne zum Sägen die Welle zur Hälfte in die vertikale Nut meines kleinen Maschinenschraubstocks von Proxxon und lege den Schraubstock auf die Seite, dann lässt es sich einigermaßen erträglich sägen, außerdem werden die Finger geschont. Zum Feilen kommt die Welle dann in die horizontale Nut. Wer im Besitz einer Fräse ist, kann das natürlich etwas einfacher haben. Um ca. 30° zu dem Langloch versetzt werden in beide Stirnseiten des Rohres Schlitze zur Aufnahme des Ratschenhebels eingesägt und gefeilt. Diese Schlitze müssen ca. 1 mm breit und 2 mm lang sein und bis zur Bohrung in der Welle reichen.
Daran anschließend wird der Ratschenhebel an die Aufwickelwelle gelötet, und zwar so, dass das Langloch in der Welle zum Hebel zeigt und das abgewinkelte Ende des Hebels nach oben. Es macht nichts aus, wenn dabei der Hebel in die Wellenbohrung ragt. Die Bohrung wird nach dem Löten mit einem 1 mm oder 1,1 mm Bohrer aufgebohrt, um das Lötzinn aus der Bohrung zu entfernen.
Um die Bodenplatte mit der Welle zu verbinden, benötigen wir zwei ca. 5 mm lange Stifte von dem Messingdraht. Die Stifte werden auf beiden Seiten durch die Bohrung von Bodenplatte und Welle gesteckt, jeweils bis zum Beginn des Langlochs in der Welle. Nun kommt das Haushaltspapier zum Einsatz. Ein kleines Stück davon, zusammengefaltet und ordentlich nass gemacht. Dieses Stück wird so auf Welle und Hebel gelegt, dass es die Bodenplatte auf der zu lötenden Seite nicht berührt. Jetzt kann die Bodenplatte mit dem Stift verlötet werden. Der zweite Stift wird auf die gleiche Weise verlötet. Wenn alles geklappt hat, dann lässt sich die Welle nach dem Löten einwandfrei bewegen.
Wenn nicht, was bis jetzt nur einmal vorgekommen ist und das war noch während der Kühlphase mit Kartoffelstückchen, dann Spannbügel und Welle wieder in der oben genannten Form kühlen und die Bodenplatte erhitzen. Wenn das Lot dann weich wird, den Spannbügel bis zum Erkalten des Lots hin und her bewegen. Dann sind zwar die Stifte mit der Welle verbunden, aber das Ergebnis ist das Gleiche.
Zum Abschluss der Arbeit an der Bodenplatte müssen noch die Messingstifte angebracht werden, die den Ratschenhebel unten halten. Dazu werden rechts und links von Hebel zwei Löcher mit 1 mm Durchmesser in die Bodenplatte gebohrt. Die Löcher sollten einen Abstand von ca. 5 mm zueinander haben, damit später der Gurt noch Platz hat. Sie sollten sich aber etwas mit dem Hebel überschneiden, so dass die Stifte unter Spannung stehen, wenn der Hebel heruntergedrückt wird. Jetzt werden die ca. 6 mm langen Stifte eingelötet. Damit die Wellenlagerung nicht zu heiß wird, spanne ich die Bodenplatte mit dem Bereich der Wellenlagerung in den Maschinenschraubstock und lege evtl. noch das nasse Stückchen Haushaltspapier darauf. In die Stifte müssen jetzt noch Kerben eingefeilt werden, in die der Ratschenhebel einrasten kann. Der Abstand der Kerben von der Bodenplatte sollte so gewählt werden, dass noch zwei Lagen des Gurtes unter den Hebel passen. Die Stifte werden mit der Feile nun bis knapp über die Kerben gekürzt.
Als Letztes kommt das Textilgummi zur Anwendung. Ein Spannhaken und die Bodenplatte werden mit einem ca. 8 cm langen Stück verbunden. Der Gurt wird durch die Langlöcher in Bodenplatte und Haken gezogen und etwa 1 cm umgelegt und geklebt. Anfänglich habe ich die Gurte mit Sekundenkleber geklebt aber mittlerweile bin ich auf Kontaktkleber umgestiegen, für „gewichtigere Spannaufgaben“ kann die Klebung noch mit ein paar Nadelstichen verstärkt werden. Der zweite Haken wird auf die gleiche Weise mit einem ca. 40 cm Gurt verbunden, diese Länge richtet sich aber ganz nach dem Einsatzort der Gurte.
Weil mir die weiße Farbe des Gummis nicht gefiel und andere Farben bei uns nicht aufzutreiben sind, habe ich die Gurte mit verdünnter schwarzer Acrylfarbe eingefärbt.
Die ersten Versuche mit Plakafarben waren nicht ganz staubfrei.


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